Heute stand das ALMA-Referat an, von welchem ich mir im Vorfeld tiefere Einblicke aus der Bibliothekspraxis erhofft habe. Die Referentinnen waren Charlotte Frauchiger und Selina Hodel, die an der FHNW im Team e-Ressourcen für die Umsetzung der SLSP tätig sind. Zur Einleitung erklärten uns die zwei, um was es bei SLSP und ALMA überhaupt geht. Wie bereits im Blogeintrag zu VL2 notiert, ist das Ziel der SLSP – der Swiss Library Service Plattform – eine einheitliche nationale Plattform zu stellen, die alle wissenschaftlichen Informationen in der Schweiz bündelt. Sie hat damit 2020 andere Plattformen wie z.B. Nebis abgelöst. ALMA ist das zugehörige Bibliothekssystem. Entwickelt wurde es von ExLibris, die das System auch weiterhin betreut, die SLSP war aber massgeblich an der Weiterentwicklung beteiligt. ALMA ist cloudbasiert und kann ohne Updates und Installationen direkt über einen Browser benutzt werden. Die monatlichen Releases von ExLibris werden für alle zeitgleich direkt ins System eingespeist.

Die Zentralisierung und Standardisierung von ALMA ist wirklich verblüffend. Sie hat viele Vorteile, da vieles einfach automatisch passiert und so viel Zeit gespart werden kann. So sind zum Beispiel Benutzerrollen von SLSP festgelegt. Berechtigungen sind an diese Rollen gebunden. Je nach Berechtigung sieht auch das Menu anders aus. Auch ändert sich das Menu je nach Arbeitsplatz: So werden die einen Menupunkte nur angezeigt, wenn an einem bestimmten Arbeitsplatz gearbeitet wird. Natürlich gibt es aber auch Nachteile: So erzählt uns Selina, dass Daten, die lokal geändert werden, wieder überschrieben werden, wenn auf der Netzwerkebene eine Änderung gemacht wird. Deshalb ist es wichtig, Fehler direkt an ExLibris zu melden, damit Änderungen direkt zentral für alle angeschlossenen Institute durchgeführt werden können, und eben nicht jede Änderung lokal von den einzelnen Bibliotheken gemacht werden muss. Was mich fasziniert hat, ist, dass, obwohl ALMA so zentralisiert ist, es doch sehr flexibel und individualisierbar zu sein scheint. Vieles ist von SLSP vorgegeben, man kann aber doch flexibel individuelle Anpassungen machen, so dass sich das System trotz hoher Standardisierung auf die eigene Bibliothek übertragen lässt.

Die Übungen am Ende des Referats waren für mich – die ich ja gar keine Arbeitserfahrung in Bibliotheken habe – etwas sehr theoretisch, aber es war spannend zu hören, was andere dazu zu sagen hatten. Was mir dann doch etwas fehlte waren die erhofften Geschichten aus dem Nähkästchen, wie das neue System denn von den Mitarbeiterinnen angenommen wurde. Ich verpasste aber leider irgendwie den Augenblick, um da nochmals nachzuhaken.

Dem Gastreferat folgte der erste Teil der Vorlesungen über Archivsysteme. Der darin enthaltene Theorieteil über Standards in Archiven war eine gute Wiederholung. Die Vorlesungen zu diesem Thema liegen ja doch schon zwei Jahre zurück.

Zudem wurde heute ein Ersatztermin für die ausgefallene Vorlesung vom 20. Oktober gefunden: Am Donnerstagabend, 2. 12. soll sie nachgeholt werden. Da ich nur am Dienstag und Freitag freie Kapazitäten habe, um für die FH zu arbeiten, wird es für mich schwierig sein, die Vorlesung live zu sehen. Höchstwahrscheinlich werde ich sie nachschauen müssen.