Da ich aus familiären Gründen nicht direkt online bei dieser Vorlesung dabei sein konnte, schaute ich mir über das Wochenende die Aufnahme an. Eine erste Herausforderung war bereits, gleichzeitig das Webex Recording, die virtuelle Maschine und ein Worddokument für die Notizen auf meinem kleinen Laptopbildschirm zu öffnen. Für die nächsten Vorlesungen muss definitiv ein zweiter Bildschirm her. Als mir bewusst wurde, dass in der Vorlesung auch einiges installiert werden musste, hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl, da ich fürchtete, dann irgendwo stecken zu bleiben ohne direkt nach Hilfe fragen zu können. Es hat aber alles wunderbar geklappt und das Schauen der Videoaufzeichnung stellte sich sogar als Vorteil heraus: Sobald ich eine Aufgabe erledigt hatte, konnte ich die Aufnahme vorspulen und musste nicht abwarten. So zum Beispiel, wenn Fragen gestellt wurden, die mich nicht betrafen. Trotzdem freue ich mich, die nächste Lektion wieder “live” zu erleben.

Ich konnte der ersten Übung, bei der es darum ging, den Link zum Lerntagebuch im Skript zu ergänzen, gut folgen. Jeder Schritt wurde detailliert erklärt. Als ich bei Schritt 3 die Read Me Datei aus dem "geklonten" Verzeichnis auf der VDI öffnete, stellte sich dann aber heraus, dass mein Link anscheinend bereits (von den Dozenten?) auf die Seite kopiert worden war und ich die Schritte 3 – 5 somit eigentlich gar nicht mehr ausführen musste. Ich habe mir dann erlaubt, einfach meinen Nachnamen zu ergänzen, damit ich die letzten Schritte doch auch noch durchführen konnte.

Auch die Installation von koha verlief ohne Probleme. Wir sind in einer anderen Vorlesung bereits schonmal auf diese Bibliothekssoftware gestossen und ich konnte mich erinnern, dass koha in der Sprache der Maori ein Geschenk ist. Ich fand das damals schon eine tolle Idee: Ein Geschenk für die Gemeinschaft. Hier der Eintrag im Maori Dictionary.

Als Bibliotheksneuling wollte ich mich bis zur nächsten Stunde im Selbststudium zu den Themen SLSP und Swisscovery schlau machen. Da doch einige unserer Klasse in einer Bibliothek arbeiten, war die Umstellung auf SLSP Ende letzten Jahres ein Thema in unserem Klassenchat (wir haben uns ja selten persönlich getroffen…). Ich wusste also, dass es eine neue Plattform gibt und dass viele wissenschaftliche Bibliotheken in der Schweiz auf diese Plattform umgestellt haben bzw umstellen mussten. Wirklich detailliert damit beschäftigt hatte ich mich aber noch nicht. Ein bisschen googeln und die immensen Dimensionen der neuen Biblotheksplattform Swisscovery werden klar:

  • 475 Bibliotheken
  • 40 Millionen Bücher
  • 30 Milliarden elektronische Artikel
  • Mehrere Jahre Vorbereitungszeit
  • 15 Millionen Franken
  • 800'000 Nutzerinnen und Nutzer
  • Hunderte von Beteiligten
  • Für eine einzige nationale Bibliotheksplattform
Zahlen übernommen aus diesem NZZ-Artikel vom 5.12.2020.

Spannend für uns vor allem auch dieses Zitat aus dem oben erwähnten NZZ-Artikel: "In erster Linie ist die hinter Swisscovery stehende Swiss Library Service Platform indessen ein Dienstleister für die Bibliotheken selbst. Er bietet ihnen nicht nur ein gemeinsames Bibliothekssystem an, sondern auch die Verwaltung von Daten, Nutzerstatistiken, die Schulung von Mitarbeitern, die koordinierte Anschaffung von Verbrauchsmaterialien oder die Verrechnung von Gebühren. Gerade für mittelgrosse Bibliotheken ist ein solcher Verbund oft die einzige Möglichkeit, um in einem dynamischen Umfeld mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten."

Eine Aussage, die für mich Sinn ergibt, hat doch die Digitalisierung in den letzten Jahren/Jahrzehnten zu sehr vielen, oft sehr schnellen Veränderungen auch im Bibliotheksbereich geführt. Was mich interessiert und was hoffentlich in der nächsten Stunde auch angesprochen wird: Wie ist das Projekt denn jetzt tatsächlich angelaufen? Kommen die Bibliotheken, die Mitarbeitenden, mit der neuen Plattform klar? Ich bin gespannt, ob wir im nächsten Block ein paar Stimmen aus der Berufspraxis mit Swisscovery/SLSP hören werden.