Nach der Besprechung der ArchivesSpace-Übung und einer kurzen Zusammenfassung über die Themen, die wir bisher bereits besprochen haben, ging es heute um eine Einführung in die Software DSpace. Nach den Bereichen Bibliotheksysteme (koha) und Archivsysteme (ArchivesSpace) wenden wir uns nun also dem dritten Teilbereich aus dem Schaubild der ersten Vorlesung zu: Den Repositorien. DSpace ist in diesem Bereich sehr vielseitig einsetzbar und eignet sich sowohl für Forschungsdaten als auch für Publikationen (und als Erweiterung DSpace-CRIS auch für Forschungsinformationen).

In einer ersten Übung wurden wir mit der Struktur bzw der Hierarchie von DSpace, bestehend aus Communities und Collections, vertraut gemacht. Der Grund für diese verschiedenen Hierarchieebenen wurde bereits im gemeinsamen Dokument genannt: "Der Grund, warum es zusätzlich zu Collections auch noch Communities gibt, ist das Rechtemanagement. In der Community wird festgelegt wer die (ggf. mehrere zugehörige) Collections verwalten darf. Das möchte man nur an einer Stelle und nicht an jeder Collection definieren. Außerdem können ganze Communities “geharvestet” werden, also Daten einer Einrichtung über die Schnittstellen abgefragt werden." In einem Open-Access Repository tummeln sich also je nach Nutzungsart ganz verschiedene Communities, die alle verschiedene Rechte vergeben möchten. Innerhalb dieser Communities gibt es Collections, die wiederum spezifische Workflows besitzen und entsprechende Rechte vergeben möchten. Collections können direkt in einer Community oder auch in einer Sub-Community angelegt werden.

In unserer ersten Übung ging es darum, in einer bestehenden Community erst einmal eine Sub-Community und darin dann eine Collection anzulegen. Das war an sich keine Hexerei. Ich merke aber, dass es mir schwerfällt, erst eine Demo zu schauen und dann alles nochmals genau gleich zu reproduzieren. Wenn ich aber während der Demo mitmache und parallel dazu bereits die Übung löse, verpasse ich auf meinem kleinen Laptop-Bildschirm schnell einen Schritt, so dass ich es dann doch nochmals machen muss. In diesem Fall ist mir der Zwischenschritt der Sub-Community entgangen, so dass ich meine Collection erst direkt unter der Sample Community angelegt hatte. Sobald ich die Übung aber nochmals durchgelesen habe, habe ich meinen Fehler entdeckt und behoben. In solchen Momenten ist die Arbeit mit den Aufzeichnungen jeweils einfacher, da man die Videos einfach schnell pausieren kann.

In der zweiten Übung ging es darum, eine Publikation selber einzureichen. Je nach Einstellungen wird diese Arbeit dann geprüft und gegebenenfalls freigeschaltet. Um das Ganze zu vereinfachen, haben wir nur mit einem Account gearbeitet. In der Praxis wird die Arbeit natürlich meist von den Autoren selber eingereicht und dann von einem Administrator geprüft und freigeschaltet. Als Beispiel nahm ich den Titel meiner Lizentiatsarbeit (ohne den eigentlichen Text) von 2010, die damals nicht publiziert wurde, und war nach dem Speichern hocherfreut, nach über zehn Jahren zumindest einmal einen Test Handle-Identifier für diese Publikation zu erhalten. :-)

Generell fand ich die Arbeit mit dem DSpace JSPUI sehr intuitiv. Ich hatte mich erst beim XML User Interface eingeloggt, habe mich da aber auf den ersten Blick gar nicht zurechtgefunden und schnell zum JSP Interface gewechselt. Hier fand ich mich gut zurecht. Das Einzige, das ich etwas mühsam fand, war das wiederholte Durchklicken durch die vielen Hierarchieebenen, um wieder auf die Collection zu kommen. So viel ich herausfinden konnte gibt es dafür aber keinen schnelleren Pfad.